Kinder sind von Grund auf neugierig: Sie lieben es, zu erforschen, anzufassen und ihre Welt zu entdecken. Sobald die Kleinen beginnen zu krabbeln und zu laufen, wächst auch täglich ihr Bewegungsradius. Kerzenständer, Möbel und die Hauskatze sind bald vor der Neugier der Kinder nicht mehr sicher. Von den Eltern fordert die Entwicklung Zeit und Aufmerksamkeit. Aber wie viel Schutz benötigen Kinder, während sie die Welt kennen lernen?
Anfassen, Sehen und Schmecken: Kinder als neugierige Entdecker
Säuglinge und Kleinkinder erforschen ihre Umwelt spielerisch mit allen Sinnen. Ob Hund, Kissen oder Kerze – vieles ist neu und spannend. Eltern sollten ihre Kinder dabei im Blick behalten, denn diese können Gefahren noch nicht einschätzen. Die kleinen Entdecker wissen nicht, dass der Ofen heiß ist und die Katze es nicht mag, wenn Kinder ihr an den Ohren ziehen. Wichtig ist die richtige Balance zwischen Behüten und Eigenständigkeit. Denn zu viel Schutz kann die Kinder verunsichern und lässt sie unselbstständig werden. Lassen Sie ihr Kind ruhig die Welt entdecken und begleiten Sie es dabei. So können Sie auf Gefahren hinweisen und rechtzeitig einschreiten, bevor etwas Schlimmes passiert.
Die Küche: Kochen, Backen und Entdecken!
Kinder lernen durch beobachten und nachahmen. Sie wollen Dinge tun, die auch ihre Eltern täglich erledigen. Besonders in der Küche ist das Interesse groß: Wenn die Kleinen die Eltern beim Kochen und Backen beobachten, versuchen sie schnell, es ihnen gleichzutun nachzuahmen. Doch leider lauern bei den alltäglichen Hausarbeiten viele Gefahren für die Kids. Denn viele Gerätschaften, mit denen Mutter und Vater in der Küche arbeiten, sind für Kinder auf keinen Fall geeignet. Messer und Gabel, aber auch Reiniger und der Backofen können für Kleinkinder lebensgefährlich werden. Deswegen ist in der Küche besondere Vorsicht geboten. Achten Sie darauf, was wo herumsteht und was sie in der Küche verwenden. Scharfe und spitze Gegenstände dürfen für die Kleinen nicht erreichbar sein. Ideal ist, wenn der Nachwuchs unter Aufsicht vorsichtig den Umgang mit einem Messer üben kann. Für viele Kinder ist die Mitarbeit in der Küche zusammen mit Vater, Mutter oder Oma eine Möglichkeit, spielerisch und voller Freude zu lernen, worauf es beim Umgang mit den verschiedenen Hilfsmitteln ankommt.
Glasreiniger, Rohrfrei und Co.: Im Haushalt notwendig, aber für Kinder lebensgefährlich
In vielen Haushalten sind die Reinigungsmittel im Spülenunterschrank verräumt. Sobald jedoch Kinder im Haushalt leben, sollten sie die Reinigungsmittel an besonders sicheren Orten aufbewahren. Verwahren Sie die Reiniger an höhergelegenen Plätzen, in Schränken und Regalen, an die die kleinen Entdecker nicht herankommen. Wenn das nicht möglich ist, sollten Sie einen abschließbaren Schrank als Lagerort wählen. Die sichere Verwahrung von Putzmitteln ist essentiell für eine kindersichere Küche. Achten Sie deshalb beim kauf der Reinigungsmittel auf Deckel mit Kindersicherung. Diese schützen das Kind, auch wenn Sie einmal an Putzmittelflaschen gelangen sollten.
Kinder und Reiniger: eine gefährliche Kombination?
Was passiert, wenn das Kind doch einmal an die Reiniger herangekommen ist? Sollte das der Fall sein, ist ein Besuch beim Arzt dringend notwendig, Bei einigen Reinigern, wie zum Beispiel Chlorreinigern ist es notwendig, den Rettungsdienst zu verständigen. Auch, wenn Sie sich nicht sicher sind, wie schädlich die Reinigungsmittel sind, können Sie den Rettungsdienst alarmieren.
In allen Fällen sollten Sie jedoch zuerst feststellen, ob das Kind nur mit den Händen oder der Kleidung mit dem Reiniger in Kontakt gekommen ist, oder ob es auch Reiniger verschluckt oder in die Augen bekommen hat. Sollte ihr Kind tatsächlich etwas verschluckt haben, so alarmieren sie umgehend den Rettungsdienst.
Übrigens: Im ganzen deutschsprachigen Raum sind telefonisch jederzeit die Giftnotrufzentralen erreichbar. Diese können bei akuten Vergiftungsfällen helfen und Betroffenen erklären, was zu tun ist. Das BZgA hat eine Liste mit Rufnummern für alle Regionen veröffentlicht.
Backofen und Herd: Für Kinder immer wieder besonders interessant
Es riecht gut, und durch das beleuchtete Ofenfenster kann man den Braten oder den Kuchen beobachten. Backofen und Herd üben auf viele Kinder eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Doch ein Backofen ist kein Spielgerät für Kinder. Denn es besteht nicht nur die Gefahr von Verbrennungen. Versuchen Kinder, sich am Griff des Backofens festzuhalten, kann dies dazu führen, dass sich die Klapptür öffnet. Die Kinder verlieren den Halt, werden häufig zudem von der Ofentür getroffen. Viel schwerwiegender ist jedoch die Gefahr, dass der Ofen nicht mehr verschlossen ist, die Kinder haben freien Zugriff auf das heiße Innere. Verbrennungen und schwere Verletzungen können die Folge sein. Um also eine kindersichere Küche zu wahren, ist es besonders wichtig, diese Gefahr im Blick zu haben. Erklären Sie dem Kind immer wieder, dass Herd und Backofen gefährlich sind und dass der Griff der Backofentür auf keinen Fall zum Festhalten gedacht ist. Das kann ein langwieriger Prozess sein, er ist jedoch notwendig, um den Wohnraum und besonders die Küche kindersicher zu gestalten.
Kindersichere Küche: Tische abräumen mit der Tischdecke
Ein Tischdecke ist praktisch: Sie schützt den Tisch vor Verschmutzungen und sieht dabei auch noch gut aus. Doch Vorsicht: Mit Kindern im Haus kann die Tischdecke auch die Grundlage für viel zerbrochenes Geschirr und Chaos sein. Denn Kinder ziehen sich an der Decke gern hoch, besonders während der erste Geh- und Stehversuche.
Dass dabei alles, was auf dem Tisch steht, heruntergerissen wird, ist den Kindern nicht bewusst. Um also ein Meer aus Scherben zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, sie behalten das Kind im Blick und verhindern, dass es die Decke erreicht oder sie sichern die Tischauflage gegen verrutschen. Der simple und sicherste Weg, dies zu verhindern, ist, die Tischdecke wegzulassen. Auch kleine Pads, die jeweils nur den Platz unter dem eigenen Geschirr schützen sind schön und können den Tisch vor Verschmutzungen schützen.
Treppenschutz, Laufgitter und Kantenschoner: das kleine 1×1 für kindersicheres Wohnen
Wer eine kindersichere Wohnung erreichen möchte, findet ein großes Angebot an passenden Produkten: Es gibt Kindersicherungen für Schubladen in allen Formen und Farben, Treppen- und Türgitter, Abdeckungen für alle erdenklichen Kanten und Ecken. Verständlich also, wenn angehende Eltern schnell den Überblick verlieren.
Ein einfacher Trick hilft, um das große Angebot zu übersehen: Erinnern Sie sich an ihre eigene Kindheit und an die von Geschwistern, Freunden und Verwandten. Und Fragen sie ihre Eltern, Großeltern und Freunde. Sie werden sehen, vieles ist wichtig, aber nicht alles notwendig. Manchmal reicht es auch aus, Dinge aus der Reichweite der Kids zu entfernen.
Treppen- und Türgitter:
Kleine Tore zum Einklemmen oder Festschrauben sind eine gute Möglichkeit, um Bereiche zu schützen, die für Kinder nicht zugänglich sein sollten. Kellertreppen oder die Werkstatt sind damit vor den Entdeckungstouren der Kleinen ebenso geschützt, wie das Arbeitszimmer der Eltern.
Praktisch: Die Gitter können auch in Türrahmen montiert werden. Auf diese Weise kann das Kind sich in einem Raum bewegen, ohne dass Mutter und Vater sich sorgen machen müssen, dass das Kind unbemerkt andere Räume erkundet oder Bereiche betritt, die nicht kindersicher sind.
Schubladensicherungen:
Haken, Magnetschlösser oder komplizierte Riegel – Kindersicherungen für Schubladen und Schranktüren sind in unendlich vielen Varianten verfügbar. Natürlich müssen nicht alle Schubladen fest verschlossen sein. Wenn der Inhalt für Kinder jedoch gefährlich ist, ist eine Kindersicherung die beste Option.
Steckdosensicherungen:
Heutzutage sind die meisten modernen Steckdosen bereits mit einem Schutz für Kinder ausgestattet. Doch besonders in alten Häusern und Wohnungen sind die Steckdosen noch ungeschützt. Um einen lebensgefährlichen Stromschlag zu vermeiden, ist das Aufrüsten der Steckdosen deshalb unbedingt erforderlich.
Kantenschoner:
Die Ecken und Kanten aller Möbelstücke in einem Haushalt abzudecken, ist sicherlich ein wenig übertrieben, wenn es um eine kindersichere Wohnung geht. Doch mindestens scharfe Kanten und spitze Ecken in Höhe des Kindes sollten abgedeckt werden. Ansonsten besteht immer das Risiko von Verletzungen, wenn das Kind zum Beispiel bei den Laufversuchen, auf die spitzen Ecken des Wohnzimmertisches fällt.
Letztendlich ist die Entscheidung, was für ein kindersicheres Wohnen notwendig ist, individuell. Versuchen Sie, die Dinge aus der Sicht eines Kleinkindes zu sehen, dass die Welt entdeckt.