Schon wieder liegt das Spielzeug kunterbunt im ganzen Wohnzimmer verteilt. Das Leben mit Kindern bringt oft jede Menge Chaos in die Bude. Ordnung halten mit Kindern gilt deshalb für viele als Kür. Der Boden des Kinderzimmers ist unter all den Spielsachen kaum noch zu erkennen. Neben der Vielzahl an Legosteinen, Puppen, Traktoren und Plüschtieren türmen sich die Wäscheberge. Beim Abendessen entsteht jede Menge Geschirr. Überall stapeln sich Spiele, Bastelsachen sowie kleinere und größere Habseligkeiten. Nicht zu vergessen der Kleiderstapel, welcher tagtäglich größer wird.
Auch wenn das Familienleben minimalistisch ausgelegt ist, jeder Tag birgt ein gewisses Chaos, welches bewältigt werden will. Ordnung halten mit Kindern ist oft gar nicht so leicht. Hier erfährst du, wie du Struktur ins Kinderzimmer bekommst.
Aufräumen will gelernt sein
Alle Eltern kennen das Gefühl, beim Ordnung schaffen gegen Windmühlen zu arbeiten. Kaum hast du eine Spielzeugkiste sortiert, kippt dein Nachwuchs die nächste aus. Kinder lieben es mit verschiedenen Dingen gleichzeitig zu spielen. Das fördert ihre Entwicklung und Fantasie. Im Kinderzimmer fördert dies vor allem das Chaos. Und so heißt es nach dem ausgiebigen Spiel: Aufräumen! Ordnung halten mit Kindern will gelernt sein. Besonders Kleinkinder müssen erst verstehen, warum das Aufräumen nach dem Spielen so wichtig ist.
Wie viel ein Kind beim Aufräumen helfen kann, hängt von seinem Alter ab. Schon kleine Kinder freuen sich darüber, wenn sie in alltägliche Aufgaben mit einbezogen werden. Das stärkt sie in ihrem Selbstbewusstsein. Für erfolgreiches Ordnung halten mit Kindern darf der Spaß daran nicht zu kurz kommen.
Hier spielt auch die Haltung der Eltern eine wichtige Rolle. Sobald sie ihren Kindern vorleben, dass Aufräumen selbstverständlich ist, vermitteln sie ihren Kindern eine positive Grundstimmung. Im Umkehrschluss gilt dies natürlich auch, wenn Eltern beim Aufräumen schlecht gelaunt sind.
Ordnung halten mit Kindern – Kisten und Körben
Im Alter von etwa drei Jahren entwickeln Kinder ein Interesse für Ordnung. Sie wollen vieles allein machen, räumen bewusst Dinge aus und wieder ein. Diese Motivation sollten Eltern nutzen und das selbstständige Aufräumen ihrer Kleinen unterstützen. Möbel in kindgerechter Höhe, leichte „Verschlüsse“ und kleine Regale erleichtern das Aufräumen für die Kinder.
Ordnung halten mit Kindern erfordert eine gewisse Grundordnung in den Zimmern. Das erleichtert das Aufräumen ungemein. Eine große Hilfe im Alltag können Sortiersysteme wie Kisten, Körbe, Boxen und Schubladen sein. Das Stichwort ist hier Stauraum schaffen. Alles hat seinen festen Platz und Kinder lernen schnell, wo welches Spielzeug hingehört. Kleine Autos, Schleichtiere, Bausteine, Tücher und Kuscheltiere können dort wunderbar verstaut werden.
Regelmäßiges Aufräumen mit kleinen Kindern ist unerlässlich. Tagsüber dürfen die Kinder spielen und sich ausbreiten. Abends landet alles Spielzeug in den Körben, so dass wenigstens entspannte Ordnung herrscht, solange sie schlafen. Irgendwann sind Kinder alt genug, um ihr angerichtetes Chaos selbst zu beseitigen. Bis es so weit ist, müssen Eltern Hilfestellung geben. Gerade kleine Kinder brauchen Anleitung beim Aufräumen.
Die Anweisung „Räum das Zimmer auf!“ überfordert sie. Wo sollen sie anfangen? Deshalb sind klare Anweisungen wie „Räum die Bausteine in die Kiste ein“ wichtig und auch viel verständlicher für dein Kind.
Nicht zu viel auf einmal
Die Kinderküche steht im Zimmer, dafür bleibt die Rutsche erst einmal auf dem Dachboden oder in der Garage. Die Holz-Eisenbahn kann gegen Bausteine getauscht werden und der Kaufmannsladen wechselt sich mit dem Klettergerüst ab. Nach einiger Zeit kann getauscht werden. So wird das Interesse immer wieder neu geweckt. Es sollten nicht alle Spielzeuge zeitgleich im Kinderzimmer aufgebaut werden – das sorgt nur für Reizüberflutung. Je jünger die Kinder sind, umso weniger Spielzeug ist nötig. So können sie sich besser entscheiden, womit sie spielen wollen. Ausgewähltes Spielzeug wird dafür umso intensiver bespielt.
Ordnung halten im Wohnzimmer
Das zuvor ordentlich aufgeräumte Wohnzimmer verwandelt sich nach einem langen Nachmittag in ein Spielzimmer. Überall liegen Kissen auf dem Boden, das Sofa ist nicht mehr zu erkennen, da es zu einer Höhle umgebaut wurde. Bevor es Abendessen gibt, sollten die Spuren der abenteuerlichen Spiele beseitigt werden. Kinder müssen auf das Ordnung schaffen vorbereitet werden. Du solltest etwa 15 Minuten vorher ankündigen, dass bald aufgeräumt wird. So kann dein Nachwuchs sein Spiel in Ruhe beenden.
Um die große Menge an Unordnung von Anfang an etwas eindämmen zu können ist es sinnvoll, das gerade bespielte Spielzeug erst einzuräumen, bevor etwas Neues ausgeräumt wird. Stift und Papier kommt wieder an seinen Platz bevor die Knete auf dem Tisch verteilt wird.
Wenn das Spielzeug zuvor schon sortiert wird, fällt es Kindern leichter, dieses wieder aufzuräumen. Deshalb ist regelmäßiges Ausmisten wichtig. Überlege zusammen mit deinen Kindern, was nicht mehr benötigt wird. So lernen sie, diese Entscheidungen allein zu treffen. Rüste die Spielecke im Wohnzimmer mit kleinen Boxen aus. In der Wohnwand können ein oder zwei Schubladen für Malsachen, Knete und Bastelsachen freigehalten werden. Die Ansprüche beim Aufräumen dürfen nicht zu hoch angesetzt sein. In kleinen Schritten Ordnung schaffen, sorgt dafür, dass alle motiviert bleiben.
Gemeinsames aufräumen macht Spaß
Räumen die Eltern mit auf, macht es mehr Spaß und erspart jede Menge Frust. Die Kleinsten schauen sich viel von ihren Eltern ab. Größere Kinder lernen hilfsbereit zu sein und helfen gern bei anderen mit. Auf diese Weise kann Ordnung halten mit Kindern gut funktionieren. Viele Erwachsene sehen beim Aufräumen mit Kindern rot.
Nicht selten ist dies mit Unmut, unüberlegten Drohungen und Druck ausüben verbunden. Ständig zur Ordnung ermahnen lässt Kinder die Lust am Aufräumen verlieren.
wie Ordnung funktionieren kann. Ordnung halten mit Kindern lässt sich spielerisch gestalten. Nach dem Einsatz fährt die Feuerwehr zurück in ihre Wache, die Bauernhoftiere gehen zurück in ihren Stall und die Puppen werden in ihrem Puppenwagen schlafen gelegt. Das motiviert Eltern und Kinder gleichermaßen.
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