Die Jüngsten entdecken zuerst die Welt auf allen Vieren und entfesseln dann ihre Energie durch Spielen und Herumtoben. Später erledigen sie Hausaufgaben auf dem Fußboden oder entspannen sich ausgestreckt. Deshalb sind die Anforderungen an Bodenbeläge in Kinder- und Jugendzimmern hoch: Sie müssen belastbar und robust sein, aber auch gemütlich und stilvoll aussehen. Es gibt zahlreiche Optionen bezüglich Farbe, Oberflächenstruktur und Materialmix.
Es ist besonders bedeutsam, bei der Auswahl von Bodenbelägen für das Kinderzimmer auf wohngesunde und umweltfreundliche Produkte zu achten. Prüfsiegel wie der „Blaue Engel“, „natureplus“ oder das „eco Institut“ verbieten oder regulieren die Verwendung von schädlichen Ausdünstungen, Weichmachern, Formaldehyd sowie dem Mottenschutz-Biozid Permethrin. Zudem sollten Öle, Lacke, Holzbodenkleber, Fugenmassen und Fliesenkleber möglichst geringe Mengen an Schadstoffen enthalten.
Weitere Tipps für die Auswahl des richtigen Bodens
Legen Sie ein Probestück des Bodenbelags, den Sie in Betracht ziehen, für einen Tag in ein verschlossenes Glas. Wenn es intensiv oder unangenehm riecht, sollten Sie sich für einen anderen Bodenbelag entscheiden.
Prüfen Sie die Pflegeanforderungen: Einige Bodenbeläge erfordern mehr Pflege und Wartung als andere. Überlegen Sie, wie viel Zeit Sie für die Reinigung und Instandhaltung aufbringen können und möchten.
Denken Sie an die Langlebigkeit: Investieren Sie in einen Bodenbelag von hoher Qualität, der lange hält und den täglichen Belastungen standhält. Ein langlebiger Bodenbelag ist eine langfristige Investition.
Vorschläge für kinderfreundliche Böden
Naturparkett aus Holz
Holz ist eine hervorragende Wahl für Kinderfußböden aus mehreren Gründen. Zum einen bieten Holzdielen und Parkett eine ideale Grundlage für ausgelassenen Spaß und Barfußlaufen, was gerade für Kinder wichtig ist. Zusätzlich überzeugt Holz als Naturprodukt durch seine Werthaltigkeit und außerordentliche Widerstandsfähigkeit. Es behält seine Schönheit im Laufe der Jahre bei und ist daher eine langfristige Investition. Darüber hinaus gleichen Holzböden Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen eigenständig aus, was zu einem rundum wohngesunden Raumklima beiträgt. Die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit von echten Holzböden sind ebenfalls beachtenswert. Bei Abnutzungserscheinungen können Sie die Dielen einfach abschleifen, was nicht nur Kosten spart, sondern auch den Verbrauch wertvoller Rohstoffe reduziert.
Die kostengünstigere Variante: Laminat
Auch bei preisgünstigeren Laminatböden besteht mittlerweile fast 80% des Materials aus Naturholz, und die einzelnen Schichten sind lösemittelfrei verklebt, was die Wohngesundheit fördert. Click-Laminat hat den Vorteil, dass es einfach zu verlegen, formstabil und passgenau ist. Es gibt eine Vielzahl von Designs für die Dekorschichten, die auch für Bereiche mit unterschiedlichen Temperaturen oder für Badezimmer geeignet sind. Hochwertiges Laminat zeichnet sich durch Stoßfestigkeit, UV-Beständigkeit, Schwerentflammbarkeit und Schmutzabweisung aus. Beim Kauf von Dämmunterlagen ist es wichtig, auch auf ökologische Siegel zu achten. Einige Hersteller bieten bereits kaschierte Trittschalldämmung an.
Alternativen zu Holzfußböden: Kork und Bambus
Kork- und Bambusfußböden sind als attraktive Naturmaterialien, die sich angenehm weich und warm anfühlen, echte Trendsetter. Korkfußböden bestehen aus der besonders dicken Rinde der Korkeiche, die alle 9-12 Jahre schonend von den Bäumen geschält wird. Dank seiner feinen, geschlossenen Zellstruktur ist Kork wasserabweisend. Die natürlichen Luftpolster im Kork wirken wie eine Wärmeisolierschicht und können so dazu beitragen, Energiekosten zu senken. Kork ist elastisch und schonend für die Gelenke, was ihn zu einem idealen Bodenbelag macht, der auch die wildesten Sprünge der Kleinen abfedert. Aufgrund seiner antistatischen, allergikerfreundlichen und strapazierfähigen Eigenschaften eignet er sich besonders gut für das Kinderzimmer. Auch bei der Wahl dieses Bodenbelags sollte auf eine Zertifizierung vom Deutschen Korkverband und eine natürliche Oberflächenversiegelung geachtet werden.
Versiegelung und Reinigung von Korkfußböden
Die Oberfläche von Korkfußböden wird entweder mit Öl, Wachs oder Lack behandelt. Diese Versiegelung schützt vor dem Eindringen von Schmutz und Staub und macht den Boden widerstandsfähig und leicht zu pflegen.
Wenn Korkfußböden renovierungsbedürftig werden, können sie abgeschliffen und neu versiegelt werden, sofern sie nicht zu dünn sind. Zur Reinigung genügt in der Regel ein Besen oder Staubsauger sowie ein leicht feuchter Wischlappen.
Bambus Fußboden
Bambus, als natürlicher Bodenbelag, gilt als äußerst robust. Er ist sogar härter als Eiche und benötigt keine Oberflächenbehandlung. In der Regel wird er aus dem schnell wachsenden und bereits nach fünf Jahren fest verholzten Moso-Bambus gewonnen. Massivdielen sind die hochwertigste Variante, und ähnlich wie bei Kork gibt es auch bei Bambus Parkettsysteme. Bambus nimmt keine Feuchtigkeit auf, ist jedoch empfindlich gegenüber trockener Luft. Bei Fußbodenheizungen sollte daher unbedingt ein Experte zu Rate gezogen werden.
Linoleum Fußboden
Bunt, robust und designorientiert: Linoleum bietet viele Vorteile für das Kinderzimmer. Seinen Namen verdankt es dem Leinöl, und darüber hinaus setzt sich Linoleum aus Holz- oder Korkmehl, gemahlenem Kalkstein, Naturharzen und Farbpigmenten zusammen. Als Trägermaterial dient Jute. Dieses nachhaltige und umweltfreundliche Naturprodukt ist äußerst strapazierfähig, langlebig, antibakteriell und leicht zu pflegen. Linoleum behält selbst an kühlen Tagen eine angenehme Fußwärme und harmoniert gut mit Fußbodenheizungen. Bei der Auswahl hochwertiger Linoleum-Fliesen oder -Dielen besteht die Möglichkeit, den Boden eigenständig zu verlegen. Es gibt jedoch auch Meterware, die vollflächig verklebt werden muss – hier ist es wichtig, auf schadstofffreie Kleber zu achten.
Teppichböden für Kinder
Um eine behagliche und fußgemütliche Atmosphäre zu schaffen, insbesondere für die Kleinsten, sind farbenfrohe Naturteppiche eine ausgezeichnete Wahl. Es gibt zwar auch komfortable Teppichbeläge aus Polyacryl, Polyester und anderen Chemiefasern sowie natürliche Teppichböden aus Kokos und Sisal. Doch wenn es um Kinderzimmer geht, wo die Kinder oft und für längere Zeit auf dem Teppich verweilen, ist Wolle die beste Wahl.
Diese Teppiche reduzieren nicht nur Feinstaub, sondern besitzen auch hygroskopische Eigenschaften, das heißt, sie können Luftfeuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Wolle vom Schaf ist hautsympathisch, weich und warm. Ziegenwolle fühlt sich etwas fester an, besitzt jedoch ähnliche Eigenschaften wie Schurwolle. Zusätzlich dämpft Wolle Geräusche und lädt sich nicht elektrostatisch auf. Somit vermeiden Sie unangenehme statische Entladungen, da der Teppich elektrostatische Spannungen abbauen kann.
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